De lütte Drüppelken

 

 

Beim "Lütten Drüppelken" handelt es sich um einen Kornbrand, der durch seinen Alkoholgehalt von 38% ein Doppelkorn ist. Seine Ursprünge können bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurückverfolgt werden, als Landwirte mit dem Kornbrennen anfingen. Sie verfolgten damit die Absicht die anfallende Schlempe, die nährstoffreichen Rückstände des Schnappsbrennes, für die Viehmast zu verwenden. Der Gedanke wurde beflügelt von den noch immer unter den Folgen der Jahrhundertflut leidenden Äcker, deren Ertrag stark beeinträchtigt war. Die Landwirte hatten aus diesem Grund im Winter häufig nicht ausreichend Futter, sodass die Schlempe des im Winter gebrannten Korns eine gute Ergänzung darstellte. Die so ermöglichte Aufstockung des Viehs führte auch zu mehr Mist und somit Dünger für die Felder, woraus wieder mehr Ernteerträgen gewonnen werden konnten. 

Trotz der Versuche, den produzierten Alkohol auch überregional zu vermarkten, blieb er ein regional sehr beschränktes Produkt. Praktisch jeder Drüppelner hat einen Vorrat der typischen Steingutflaschen und es gehört zum guten Ton, jedem Gast "een Lütten" anzubieten. Aus der Niederdeutschen Sprache der Aufforderung, "de een lütten Drüppken" (der eine kleine Tropfen) entstand schließlich die Wortspielerei in der Ortsname im Diminutiv einfließt "De lütte Drüppelken" (das kleine Tröpfchen/Drüppelchen).